Unsere Fahrt nach Solferino: Wo die Idee des Roten Kreuzes geboren wurde…

von Adrian Hampel und Jona Westkemper

In den frühen Morgenstunden des 23. Juni 2023 startete die Fahrt von DRK und JRK Wadersloh nach Solferino in Italien nahe dem Gardasee. Schon Monate vorher hatte die Planung und Vorbereitung für die Fahrt begonnen. So hat das Jugendrotkreuz z.B. im Rahmen der jährlichen Nikolaus-Aktion und mit Waffelverkäufen Spenden gesammelt, um die Fahrt besser finanzieren zu können. Das Planungsteam bestehend aus Josef und Silvia Krause sowie Renate Heckmann hatte sich im Voraus um die Unterkunft und den Ablauf gekümmert.

Um vier Uhr morgens stiegen wir 38 Teilnehmer dann in den Bus, der uns nach Italien bringen sollte. Für Besorgungen vor Ort nahmen wir einen Bulli des Ortsvereins mit. Nach einer langen, aber schönen, Fahrt durch die Alpen waren alle froh gegen 22 Uhr am Campingplatz in Sirmione anzukommen. Wir nahmen zusammen im Restaurant des Campingplatzes noch ein spätes Abendessen ein und bezogen dann müde unsere Bungalows. Am nächsten Abend wollten wir zusammen am Fackellauf von Solferino nach Castiglione delle Stiviere teilnehmen. Dieser findet jedes Jahr zum Gedenken an die Schlacht von Solferino am 24.6.1859 statt, in deren Folge Henri Dunant die Idee zur Gründung einer Hilfsorganisation hatte, aus der dann das Rote Kreuz entstanden ist.

Am nächsten Morgen brachte der Bus uns zunächst nach Castiglione, wo wir eine Führung durch das Rotkreuzmuseum erhielten. Anschließend fuhren wir nach Solferino, wo wir die Knochenkapelle und den Spion, einen Turm, von dem man die ganze Umgebung überblicken kann, besichtigen konnten. In der Knochenkapelle ist eine Sammlung von tausenden Knochen, welche von gefallenen Soldaten aus der Schlacht von Solferino und weiteren Verstorbenen im Zusammenhang mit der Schlacht stammen.

Spätnachmittags trafen wir auf dem Startplatz des Fackellaufs mit mehreren tausend anderen Rotkreuzlern zu einer großen Party zusammen. Ein schöner Brauch ist es, dort T-Shirts mit anderen Teilnehmern zu tauschen. Jeder von uns hatte hierzu extra ein zusätzliches Shirt bekommen und konnte somit ein Shirt eines anderen Teilnehmers mit nach Hause nehmen.

Mit Einbruch der Dämmerung wurde die Fiaccolata, der Fackellauf, gestartet und die einzelnen Gruppen aus aller Welt mit ihren Wachsfackeln auf die Strecke geschickt. Als es dunkel wurde, bot sich uns so ein atemberaubender Blick über einen aus tausenden Fackeln bestehenden Zug. In Castiglione sammelte uns der Bus dann wieder ein und ein anstrengender Tag mit einem unvergesslichen Erlebnis ging zu Ende.

Am nächsten Tag besichtigten wir dann eine traditionelle, historische Citrusfarm und konnten sehen, wie Zitronen angebaut werden. Nach der Führung gab es einige Kostproben von diversen Citrus-Marmeladen, Limonaden und für die Volljährigen auch Liköre. Den Nachmittag hatten wir zur freien Verfügung und die meisten nutzten die Gelegenheit, um ins kühle Nass des Gardasees zu springen.

Den letzten Tag verbrachten wir in Verona. Dort konnten wir z.B. ein großes Amphitheater oder den Balkon aus der weltbekannten Liebesgeschichte „Romeo und Julia“ bestaunen. Zurück im Camp konnten wir den restlichen Nachmittag genießen. Am darauffolgenden Tag mussten wir früh aufstehen, um unsere Sachen für die Heimreise zu packen und die Bungalows zu räumen. Nach dem letzten Frühstück im Camp bestiegen alle den Bus, um die Heimreise anzutreten. Spät am Abend sind wir alle wohlbehalten in Wadersloh eingetroffen.

Abschließend kann man sagen, dass die Reise eine sehr schöne, lehrreiche und unvergessliche Erfahrung war.

Ein kleiner Blick in unser Reise-Tagebuch